
Kronen Zeitung
NEGATIV-REKORD
Bayern harmlos: Das gab‘s in 1100 Spielen nicht!
Die Bayern kamen im Meisterduell gegen Bayer Leverkusen nicht über ein 0:0 hinaus – und lieferten dabei eine historisch harmlose Vorstellung ab. Erstmals seit 1992 und nach über 1100 Spielen blieben die Münchner bis zur Halbzeit ohne Torschuss.
In der zweiten Hälfte kamen die Bayern immerhin noch zu zwei Schüssen – doch auch sie verfehlten das Leverkusener Tor. Ein harmloser Schuss von Harry Kane, der noch abgeblockt wurde, landete im Toraus (73.). Auch Leon Goretzkas Kopfball ging links am Tor vorbei. Der Expected-Goals-Wert der Bayern, also die Anzahl der zu erwartenden Tore, lag am Ende bei 0,05 – ebenfalls ein Negativrekord. „Wir haben gefightet, haben uns den Punkt erkämpft“, meinte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund. „Das war das Maximum, was heute drin war gegen eine richtig gute Leverkusener Mannschaft. Die Tugenden, die heute gefragt waren, die haben wir auf den Platz gebracht.“
„Liegt nicht in der DNA der Bayern, ...“
Das wertete auch Sportvorstand Max Eberl so, der zumindest mit dem Ergebnis ebenfalls zufrieden war. „Es war nicht typisch für uns, zu verteidigen, es liegt nicht in der DNA der Bayern, auf Unentschieden zu spielen“, sagte Eberl bei Sky, „aber Leverkusen hat ein tolles Spiel gemacht und uns nicht viel erlaubt.“ Eberl gab – wie auch die Spieler und konkret beispielsweise Aleksandar Pavlović – unumwunden zu: „Eigentlich wollten wir unser Spiel durchziehen, aber das ist uns zum ersten Mal in dieser Saison nicht gelungen.“ Trotzdem habe „die Mentalität unserer Mannschaft gestimmt“.
Und Leverkusen? Die waren spielerisch deutlich besser. Vor allem die Taktik von Trainer Xabi Alonso, auf einen gelernten Stürmer zu verzichten, ging auf. Dadurch stand das Bayer-Mittelfeld kompakter, was dem deutschen Rekordmeister sichtlich Probleme bereitete. Lediglich die mutig herausgespielten Chancen konnte die Werkself nicht in Tore ummünzen.
Alonso schreibt Titel noch nicht ab
Alonso möchte eine erfolgreiche Titelverteidigung nach dem verpassten Sieg nicht abschreiben. Trotz weiterhin acht Punkten Rückstand auf die Bayern glaubt der Baske zwölf Runden vor Schluss weiter an die Chance seines Teams. „Nein, nein. Es gibt noch viele Spiele zu spielen“, sagte Alonso auf die Frage, ob die Meisterschaft nun entschieden sei. „Wir müssen natürlich jetzt viele Spiele gewinnen, und natürlich könnte das Ergebnis in der Tabelle besser sein“, gestand der Bayer-Trainer. Noch nie in der Geschichte der Liga hat eine Mannschaft einen derart großen Vorsprung zu diesem Zeitpunkt der Saison noch verspielt.
Am Dienstag (21.00 Uhr) müssen die Bayern im Champions-League-Playoff gegen Celtic Glasgow ihren 2:1-Heimsieg aus dem Hinspiel verteidigen. Noch so eine schwache erste Halbzeit dürfen sich die Münchner nicht erlauben.
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